Eines steht fest: Der 6. Oktober 2015 wird in die Geschichte der Schule am Steinhaus eingehen.
An diesem Tag wurde nämlich die erste Schülerfirma „Holz“ gegründet. Und das nicht einfach nur so auf dem Papier. Vielmehr wurde die Gründung der ersten Schülerfirma regelrecht gefeiert. Neben der Übergabe der Gründungsurkunden wurde gemeinsam mit Kindersekt angestoßen – wie es sich für so eine Firmengründung eben gehört.
Die 11 Firmengründer, darunter 9 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7-9 haben die Zeit allerdings nicht nur mit Feiern verbracht. Zu den Tagesordnungspunkten der ersten Gründungssitzung, die unmittelbar im Anschluss an die feierliche Übergabe stattfand, gehörte unter anderem auch gleich die Suche nach geeigneten Produkten, welche die Schülerfirma nun unter der Leitung von Herrn Martin Schlonsok (Klassenlehrer Klasse 8) und Herrn Cramme (Schulsozialarbeiter) produzieren und auf kommenden Festen verkaufen möchte. Dabei steht die Qualität an oberster Stelle. Die Schülerfirma, und das wurde bereits in der ersten Sitzung deutlich, möchte keine Mitleidskäufe. Vielmehr sollen die Menschen die Produkte kaufen, weil sie ihnen gefallen und ansprechen. Auch das Thema Marketing und Werbung wurde bereits heiß diskutiert.
Die Schülerfirma trifft sich ab sofort jeden Dienstag in der 4. und 5. Stunde und produziert, diskutiert und gestaltet Produkte aus Holz. Dabei handelt es sich allerdings nicht einfach nur um ein Unterrichtsprojekt. Vielmehr ist das Besondere an dieser Schülerfirma, dass diese sich ganz eng an der realen Arbeitswelt orientiert. So mussten sich die Schüler zunächst auf die freien Stellen bewerben. Eine gute Bewerbung wurde mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch im eigens dafür hergerichteten Büro der Schülerfirma belohnt. Wer auch hier die teilweise sehr schwierigen Fragen der Projektleiter standhalten und die praktische Eignungsprüfung bewältigen konnte, durfte sich über eine Einstellung freuen. Bei der Gründungssitzung mussten die Schüler schließlich Arbeitsverträge unterzeichnen. Wer nicht mehr teilnehmen möchte, muss eine schriftliche Kündigung abgeben. Des Weiteren wird Fehlverhalten mit einer Abmahnung sanktioniert, die ggf. zur Kündigung führen kann. Ganz wie im echten Berufsleben eben. Und die Teilnahme zahlt sich aus. Am Ende des Schuljahres wird die erfolgreiche Teilnahme an der Schülerfirma dokumentiert, was sich sicherlich positiv auf eine spätere Bewerbung auswirken wird.
Das große Ziel ist es, den Schülern die Arbeitswelt nahe zu bringen und sie auf diese optimal vorzubereiten. Neben zahlreichen Praktika in den Klassen 8 und 9, der Kooperation mit dem IB Asperg, der Durchführung des Profil AC und des Talentezirkels, sowie der engen Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit bildet die Schülerfirma Holz einen weiteren wichtigen Baustein im Handlungsfeld der Berufsvorbereitung des Sonderpädagogischen Bildungs-und Beratungszentrums Besigheim.
Wir freuen uns bereits auf die erste Verkaufsaktion der Schülerfirma „Holz“.